Marryat

Frederick Marryat

(1792–1848)

Biogramm

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Frederick Marryat wurde am 10. Juli 1792 in London als zweites von vierzehn Kindern geboren. Er besuchte eine Privatschule in Ponders End, die er aber nicht abschloss – nachdem er zum dritten Mal ausgerissen war, schickte ihn sein Vater zur See.

Vierzehnjährig kam er 1806 an Bord der Fregatte „Imperieuse“. Er nahm an den Kriegen gegen Frankreich teil und zeichnete sich bei den Kämpfen im Mittelmeer aus. In der Nähe der Insel Malta sprang er einem über Bord gefallenen Matrosen nach und rettete dessen Leben.

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Im Jahre 1812 wurde er zum Leutnant befördert und nahm am Englisch-Amerikanischen Krieg teil. 1815 folgte die nächste Beförderung, er wurde Kommandeur, erhielt ein eigenes Schiff, bewachte Napoleon auf der Insel St. Helena und kreuzte auf der Jagd nach Sklavenjägern vor der afrikanischen Küste.

Nach Reisen in die Schweiz und nach Italien (1818) heiratete er. Aus der nicht glücklichen Ehe gingen elf Kinder hervor, von denen sieben am Leben blieben.

1824 erhielt er das Kommando über die Fregatte „Larne“, nahm an den Burmakriegen teil und wurde wegen seiner Verdienste zum Flottenkapitän I. Klasse befördert und zum Ritter des Bath-Ordens ernannt. Insgesamt hatte er an über 100 Seegefechten teilgenommen und war mehrfach verwundet worden.

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Sein erster Roman, „Adventures of a Naval Officer or Frank Mildmay“, mit stark autobiografischem Inhalt, erschien 1829. Der zweite Roman „The Kings Owen“ folgte 1830. Beide Romane waren sehr erfolgreich und verschafften Marryat soviel Anerkennung als Marineschriftsteller, dass er aus der Marine ausscheiden konnte, um sich fortan nur noch der Schriftstellerei zu widmen.

Marryat schrieb in schneller Folge fast 30 Romane. Am 9. August 1848 starb er nach kurzer Krankheit auf seinem Landsitz Langham in Norfolk.

Die meisten seiner Romane handeln von dem, was er am besten kannte, vom Meer und von der Marine. Seine Bücher wurden alle ins Deutsche übersetzt, meist schon im Jahr der Erstausgabe, und waren sehr erfolgreich. Sie waren bis zum Ende des Jahrhunderts auf dem Buchmarkt vertreten und erreichten – auch mit Neuübersetzungen – eine Vielzahl von Auflagen.

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Am bekanntesten wurde eine Jugenderzählung. Weil ihm die in England sehr beliebte Familienrobinsonade „Der Schwei­zerische Robinson oder der schiffbrüchige Schweizer-Pre­di­ger und seine Familie“ von Johann Rudolf Wyß nicht gefiel, beschloss er etwas Besseres zu schreiben. 1841 erschien „Masterman Ready, or the Wreck of the Pacific“. Dieses Buch wurde schnell in alle Kultursprachen übersetzt. In Deutsch­land erhielt es 1844 vom Verlag Teubner den Titel „Sigis­mund Rüstig, der Bremer Steuermann“. Unter dem Titel „Si­gismund Rüstig“ wurde es dann zu einer der beliebtesten Ro­bin­sonaden im deutschsprachigen Raum. Bis in unsere Zeit erscheinen neue Ausgaben dieses Klassikers der Ju­gend­li­te­ra­tur.

 

Primärliteratur


1878 DIE KINDER DES WALDES. Aus dem Englischen des Capit. Marryat für die Ju­gend bearbeitet von Theodor Kretzschmar. Mit 4 Bildern in Farbendruck nach Aquarellen von C. Offterdinger — Leipzig, J. M. Gebhardt’s Verlag (Leopold Gebhardt), [1878], (IV 264 S.) Digitalisat der TU Braunschweig